Wie das digitale
Event in der
Wirklichkeit ankommt

Wie erfolgreich sind digitale Veranstaltungen? Geschäftspartner:innen beurteilten das in einer Umfrage, die wir gemeinsam mit dem WORTWERKSTATT-Eventgefährten und Künstler Martin Mall starteten.

Seit Monaten nahezu keine persönlichen Treffen mehr mit Kund:innen oder anderen Ansprechpartner:innen, keine Veranstaltungen, keine Pressekonferenzen, keine Produktvorstellungen, keine Kongresse und keine Messen: Das Virus vereitelt Präsenz-Events nachhaltig.

 

„Kein Problem“, sagt man sich da als flexibler und lösungsorientierter Mensch. „Wir wechseln einfach auf die elektronische Schiene, unsere Veranstaltung läuft nun digital!“ Mein Urteil dazu, zugegebenermaßen persönlich: „Die Begeisterung hält sich in Grenzen …“ Und Martin Mall, als Künstler und Moderator einer unserer geschätzten Eventpartner, meint: „Machen ist einfach. Es gut zu machen ist die Herausforderung.“

Seit Monaten nahezu keine persönlichen Treffen mehr mit Kund:innen oder anderen Ansprechpartner:innen, keine Veranstaltungen, keine Pressekonferenzen, keine Produktvorstellungen, keine Kongresse und keine Messen: Das Virus vereitelt Präsenz-Events nachhaltig.

 

„Kein Problem“, sagt man sich da als flexibler und lösungsorientierter Mensch. „Wir wechseln einfach auf die elektronische Schiene, unsere Veranstaltung läuft nun digital!“ Mein Urteil dazu, zugegebenermaßen persönlich: „Die Begeisterung hält sich in Grenzen …“ Und Martin Mall, als Künstler und Moderator einer unserer geschätzten Eventpartner, meint: „Machen ist einfach. Es gut zu machen ist die Herausforderung.“

Um herauszufinden, wie andere das sehen, starteten wir eine Umfrage unter unseren beidseitigen Kontakten aus dem Kommunikations-, Event- und Messegeschäft. Rund 80 Fachleute gaben uns ihr Feedback.

Virtuelle Meetings sind intern ein Gewinn

Der Zwang, sich auf den zum „New Normal“ gewordenen digitalen Bühnen zu treffen, funktioniert den Rückmeldungen zufolge vor allem innerhalb der Firmen sehr gut. Interne Online-Meetings sparen den Teilnehmenden viel Aufwand. Kundenbesprechungen, Briefings, Einkaufsverhandlungen, Präsentationen, Projektmeetings – alles lässt sich via Datenleitung und Bildschirm bestens gestalten. Reisen, Flüge und lange Autobahnfahrten fallen weg. Der Zeitvorteil für gewinnbringenderes Tun ist immens.

 

Microsoft Teams nutzen alle, die an unserer Umfrage teilnahmen – ein Beispiel dafür, der schlechte Scherz sei erlaubt, dass Corona auch Gewinner hervorbringt. Auch Skype wird noch viel eingesetzt. Und für Zoom lag die Nutzungsquote bei rund 60 Prozent. Noch ein Sieger.

Das Feedback von Kolleginnen und Kollegen unserer Umfrageteilnehmer:innen zu den neuen Kommunikationsformen ist überwiegend positiv. Es gebe „große Akzeptanz“, der Austausch vor allem intern funktioniere, und man kommuniziere sogar regelmäßiger als zuvor. Einhellig negative Rückmeldung aber: Der persönliche Austausch und das Live-Treffen fehlten sehr. Ein Kommentar: „Nur digital ist nicht das Allheilmittel!“

Ein Screen kann die Präsenz kaum ersetzen

Diese Feststellung lässt sich auch auf die Online-Versionen klassischer Präsenzveranstaltungen anwenden: Vorträge, Diskussionen und Präsentationen von komplexen Inhalten sind vor Ort spannend. Am Bildschirm – und mag der Stream noch so technisch perfekt sein – geht die Aufmerksamkeit dagegen schneller flöten, kommt die Ablenkung ins Spiel, wird der Vortrag bald lang. Klar ist es eine super Lösung, wenn es nicht anders geht. Aber grundsätzlich fällt das Urteil dazu zwiespältig aus:

Frage: Wie sind ihre Erfahrungen mit bisherigen digitalen Events (als Teilnehmer:in oder Veranstalter:in)?

Mehr als 50 Prozent der Befragten bewerten ihre Erfahrungen mit Digital-Events eher negativ. Für gut befunden wird die Mischung aus geringem Reise- und Zeitaufwand, „erstaunlich gut funktionierender“ Technik, fokussierterem Arbeiten und einem „hierarchiefreieren Dialog“.

 

Negatives Feedback gibt es für mangelnde Professionalität. Aber auch dafür, dass oft bloß eine 1:1-Kopie der Abläufe von Präsenzveranstaltungen ins Digitale übertragen wird und es den Events an mediengerechter Struktur fehlt. Außerdem machten solche Formate Interaktion, Fragerunden und das persönliche Begegnen schwierig bis unmöglich.

60 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen haben seit Ausbruch der Pandemie ihre eigentlich geplanten Präsenzveranstaltungen als Online-Event organisiert. Weitere 33 Prozent dachten über einen Transfer nach (ohne ihn zu realisieren). Sieben Prozent lehnen so ein Format grundsätzlich ab.
Produktinformationen haben Priorität

 

Worum ging es thematisch am häufigsten bei den realisierten Digitalveranstaltungen 2020? Interessant ist, dass „Emotionales“ wie Jubiläen oder Festveranstaltungen, aber auch Kongresse weniger im Fokus waren. Es stand eher Pragmatisches im Vordergrund: zum Beispiel die Kommunikation mit Kund:innen und Journalist:innen, vor allem aber allgemeine Produktinformationen und Updates für Mitarbeitende weltweit (siehe unten).

Frage: Was sind bzw. wären Ihre Themen für digitale Events?

Bleibt die Frage: Wie geht es nach Corona weiter mit Events? Anzunehmen ist, dass Verbraucher:innen UND Fachpublikum nach Lockdown und Distancing wieder hungrig auf Live-Erlebnisse sein werden. Und dass die Nachfrage entsprechend steigt. Digital-Events in unterschiedlichster Größenordnung bleiben uns aber sicher erhalten. Erwartungen an eine gute Alternative erfüllen sie allerdings nicht bedingungslos: Die Konzepte müssen maßgeschneidert und plattformgerecht sein, die Umsetzung professionell, die Regie treffsicher und die Referent:innen geschult. Und da ist nach den Erfahrungen des Jahres 2020 sicher noch Luft nach oben.

 

Die gesamte Umfrageauswertung (13 Charts) gibt es hier zum Download.

Autor

Tilman Schäfer

Geschäftsführer

E-mail: tilman.schaefer@wortwerkstatt.de

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren

Nachhaltigkeitskommunikation: Schikane oder Chance?

Den Nachhaltigkeitsbericht erstellen und auf die Website packen, um die Reporting-Pflicht zu erfüllen? Eine Chance hat man dann eventuell verpasst.

Weiterlesen

KI in der PR

Welche Chancen und Risiken bringen neue Content-Tools mit künstlicher Intelligenz (KI) für die Wortwerkstatt als etablierte Agentur in der PR- und Kommunikationsbranche? Ein Blick unter die Hype-Oberfläche.

Weiterlesen

Wer braucht PR?

Wer braucht PR? Wer sich das ernsthaft fragt, sollte unbedingt unseren neuen Blogpost lesen. Alle, die Unternehmenskommunikation ernst nehmen, übrigens auch.

Weiterlesen