„Namensentwicklungsideen gehen uns nie aus“

Einen neuen Namen für ein Produkt oder ein Unternehmen zu finden, ist ebenso spannend wie herausfordernd. Er soll nicht nur die Markenidentität widerspiegeln, sondern auch in verschiedenen Märkten wirken – und gleichzeitig rechtlich unproblematisch sein. Alles nicht so einfach? Wortwerkstatt-Geschäftsführerin Gwen Armbruster beleuchtet in unserem Interview, was es zu meistern gilt und welcher kreative Prozess hinter der Entwicklung des perfekten Unternehmens- oder Produktnamens steckt.

Was sind die größten Herausforderungen bei der Namensfindung?

„Ein guter Name sollte einzigartig, einprägsam und emotional ansprechend sein – aber gleichzeitig auch sprachlich verständlich und rechtlich schützbar. Oft scheitern tolle Ideen daran, dass sie bereits als Marke eingetragen sind. Auch kulturelle oder sprachliche Stolpersteine spielen eine Rolle: Ein Name, der in einer Sprache perfekt klingt, kann in einer anderen ungewollte Assoziationen wecken.

 

Dazu kommt die Herausforderung, die Identität des Unternehmens in wenigen Buchstaben greifbar zu machen. Ein Name sollte nicht nur zur Marke passen, sondern auch langfristig funktionieren und mit der Firma wachsen können. Hier ist es unsere Aufgabe als Agentur, all diese Aspekte zu vereinen und trotzdem eine kreative Lösung zu finden.“

Wie läuft der Entwicklungsprozess – von der ersten Idee bis zur finalen Entscheidung?

„Unser Prozess zur Namensentwicklung ist strukturiert, aber auch kreativ genug, um außergewöhnliche Ideen zu ermöglichen. Zunächst verschaffen wir uns ein tiefgehendes Verständnis für das Unternehmen oder das Produkt. Da geht es um Fragen wie: Was ist die Vision? Welche Werte und USPs sollen transportiert werden? Wer ist die Zielgruppe? Wie sieht die Wettbewerbssituation aus? Das und mehr klären wir in Kundenworkshops und über ausführliche Eigenrecherchen.

 

Dann startet die eigentliche Ideenfindung. Unser Team setzt verschiedene Kreativtechniken ein – von Wortkombinationen über Assoziationsmethoden bis hin zu etymologischen Ansätzen. Hier entstehen oft hunderte von Ideen, die wir dann nach Klang, Bedeutung und Markenpotenzial bewerten.

 

Die vielversprechendsten Namen durchlaufen eine erste sprachliche Prüfung: Sind sie leicht auszusprechen? Gibt es problematische Bedeutungen in anderen Sprachen? Parallel checken wir Verfügbarkeiten – sowohl als Domain als auch in Markenregistern, um spätere rechtliche Konflikte zu vermeiden.

 

Wir stellen unseren Kund:innen eine kuratierte Auswahl an Namen vor – inklusive Erläuterung der kreativen Herleitung. Wenn die Entscheidung gefallen ist, kümmern wir uns auch um die visuelle Umsetzung.“

Welche sprachlichen und rechtlichen Aspekte müssen bei der Namensgebung berücksichtigt werden?

„Ein guter Name ist im Idealfall auch leicht verständlich, einprägsam und leicht auszusprechen; nicht nur in der eigenen Sprache, sondern auch in internationalen Märkten. Oft erleben wir, dass Namen in einer Sprache perfekt funktionieren, aber in einer anderen ungewollte Bedeutungen haben. Deshalb testen wir potenzielle Namen immer auf ihre Verständlichkeit und mögliche kulturelle Missverständnisse.

Genauso wichtig ist die rechtliche Absicherung. Ein Name sollte einzigartig sein und darf keine bestehenden Markenrechte verletzen. Schon in einer frühen Phase prüfen wir daher, ob der gewünschte Name als Marke geschützt werden kann. Gerade in stark umkämpften Branchen kann es eine echte Herausforderung sein, einen Namen zu finden, der sowohl rechtlich schutzfähig als auch kreativ und einprägsam ist. In solchen Fällen heißt es für uns: zurück in den kreativen Prozess, gemeinsam neue Wege denken und alternative Lösungen entwickeln. Die Ideen sind uns bei der Namensentwicklung in den 40 Jahren Wortwerkstatt noch nie ausgegangen.“

 

 

Ein konkretes Projektbeispiel zur erfolgreichen Namensfindung findet sich hier unter den vielen Referenzen der Wortwerkstatt.

Autor

Tanja Cukalac

Senior Beraterin Content & PR

E-mail: tanja.cukalac@wortwerkstatt.de

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